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Ich reime individuell und manchmal sogar originell

Lustige Tiergedichte - Gedichte Tiere

Inzwischen habe ich hier sechs Gedichte über Tiere oder mit Tieren veröffentlicht, die mir alle, mehr oder weniger zufällig als meist lustige Tiergedichte in den Sinn gekommen sind. Vor allem die Auswahl der beschriebenen Tiere ist dabei überraschend, denn eine Raupe, eine Zecke, ein Silberfisch, eine Stubenfliege oder ein Buntspecht, stehen sicher nicht gerade oft im Mittelpunkt von Gedichten.


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Lustige Tiergedichte - Gedichte Tiere in der Übersicht


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Der Buntspecht

Ein bunter Specht mit leerem Magen,

der hackte schon seit ein paar Tagen,

an einem großen Kirschbaum rum

und sah sich dabei nicht mal um.


Er tat dies täglich ein paar Stunden

und war danach wieder verschwunden,

obwohl er scheinbar nichts entdeckte,

was in des Kirschbaums Stamm ihm schmeckte.


Jedoch hat heut es sich ergeben,

dass er am Ziel von seinem Streben,

endlich im Baum hat was entdeckt:

Doch leider war es kein Insekt.


Das Loch im Baum begann zu tropfen

und ohne Chance das Loch zu stopfen,

wurd schnell daraus ein Wasserstrahl:

Der Specht riss aus, vor Schreck ganz fahl.


Es war kein Baum sondern ein Tank,

mit Wasser drin, das furchtbar stank

und Wänden aus Beton ganz dick,

das sah man auf den ersten Blick.


Nun brach die Tankwand, samt der Hülle

und flutete das Gras mit Gülle.

Dann war’s vorbei, es herrschte Stille:

„Ich glaub der Specht, der braucht ne Brille.“


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte / Gedichte Tiere)


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Die Raupe

Die Raupe lebte unentdeckt

in einem grünen Strauch,

da hat sie sich sehr gern versteckt

und konnt dort fressen auch.


Doch heute sah ich sie ganz klar,

worauf ich sie gleich fing,

denn wohl durch Zauberei sie war,

plötzlich ein Schmetterling.


Verpuppt hatte die Raupe sich

und ruhte 14 Tage,

eh sie aus ihrer Hülle wich,

aus dieser starren Lage.


Natürlich lass ich sie gleich frei,

wollt sie ja gar nicht fangen.

So fliegt sie nun an mir vorbei,

die Freiheit zu erlangen.


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (Tiergedichte, Gedichte Tiere)


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Der Silberfisch

Ein ziemlich großer Silberfisch

lief voller Neugier übern Tisch.

Da hat die Mutter ihn gesehn

und blieb vor Schreck auch sofort stehn,

denn Silberfische mag sie nicht,

das zeigt auch deutlich ihr Gesicht.


Dem Silberfisch fiel das nicht auf,

so nahm das Unglück seinen Lauf,

denn Mutter schnappt sich ‘nen Prospekt,

eh sich der Silberfisch versteckt

und schlägt ihn ohne Gnade tot;

deckt dann den Tisch fürs Abendbrot.


Und die Moral von Geschicht

heißt: Silberfisch zeige Dich nicht.

Du bist bei Menschen nicht beliebt,

sie möchten nicht, dass es Dich gibt;

zumindest nicht in ihrem Haus.

Drum Silberfische, reißt schnell aus.


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte, Gedichte Tiere)


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Das Nilpferd

Ein Nilpferd badete im Rhein,

doch dieser Fluss war ihm zu klein.

Drum schwamm es um die halbe Welt,

weil es ihm nur im Nil gefällt.


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte / Gedichte Tiere)


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Die Stubenfliege

Eine kleine Stubenfliege

hielt sich plötzlich für ne Ziege.

Aß nur Gras noch und auch Kohl

und fühlte sich dabei auch wohl.


Doch das bekam nicht ihrem Magen,

das muss man wohl so deutlich sagen.

Er blähte sich ganz furchtbar auf;

die Gase darin mussten raus.


Dann gab es einen Pups, ganz laut,

den es aus ihrem Popo haut.

Der schoss sie schnell wie ne Rakete,

mit Vollgas gegen die Tapete.


Ihr Schädel brummte wie verrückt,

als sich der nächste Pups rausdrückt.

Dann noch einer und noch zwei mehr,

schießen die Fliege kreuz und quer.


Bis schließlich sie am Boden liegt

und keinen Meter weit mehr fliegt.

Sie rappelt sich mit Mühe auf

und ist jetzt plötzlich anders drauf.


Mit Zucker denkt sie, hätt ich Spaß

und sicher nicht mit Kohl und Gras,

denn ich bin sicher keine Ziege,

sondern ne kleine Stubenfliege.


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte / Gedichte Tiere)


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Der Wespenstich

Der Max war grad im Legoland,

mit einem Parkplan in der Hand.

Die Sonne schien und es war warm,

da stach ne Wespe in sein Arm.


„Aua, verdammt, das tut doch weh,

selbst wenn ich einfach nur hier steh.

Du greifst mich einfach grundlos an,

was ich echt nicht verstehen kann.


Ich hoffe nur, du fieses Biest,

dass man dich heute noch erschießt,

oder du wirst einfach erschlagen,

dann kannst du niemanden mehr plagen.“


Der Wespe war das ganz egal:

„Ich steche ab und zu nun mal

und greife dabei Menschen an;

das mach ich gern, weil ich es kann.


Doch auch wenn dich mein Stachel sticht,

so bin ich doch kein Bösewicht,

denn immer, wenn sowas passiert,

wurde ich vorher provoziert.


Dann wird von mir nicht lang geschaut,

ich suche nur nach nackter Haut

und steche ohne Gnade zu;

mein Opfer warst halt diesmal du.“


Und die Moral von dem Gedicht:

Trau einer Wespe lieber nicht,

denn ist sie wütend erst einmal,

ist ihr, wer‘s Opfer ist, egal.


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte, Gedichte Tiere)



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Die Zecke

Es saß auf eines Blattes Ecke

eine noch klitzekleine Zecke.

Sie träumte süß, von frischem Blut,

wie’s eine Zecke nun mal tut.


Doch unterm Busch von ihrem Blatt,

da war nur Wiese, kurz und glatt.

An Essen war dort nicht zu denken

und auch kein Blut gabs an Getränken.


Da kam ganz plötzlich eine Frau

und legte ihre Decke blau,

dort unten auf der Wiese hin,

wohl einen Mittagsschlaf im Sinn.


Die Zecke hatte kurz geschaut

und sah nun ganz viel nackte Haut.

Ein Festmahl schien auf sie zu warten,

dort auf der Wiese hier im Garten. 


Vor Hunger knurrte ihr der Magen,

wann konnte sie den Angriff wagen?

Denn hätte sie zur Frau Kontakt,

dann würde sofort zugepackt.


Erst schließlich dann, nach einer Weile,

erhob die Frau sich, ohne Eile.

Dabei das Blatt sie leicht touchierte,

und nun die Zecke transportierte.


Die sah sich nun in Ruhe um

und krabbelte auch etwas rum,

doch dann biss sie genüsslich zu

und saugte Menschenblut im Nu.


Es waren Stunden schon vergangen,

doch nicht der Zeckes Blut-Verlangen.

Die Frau war nun schon längst zu Hause,

stand duschend unter einer Brause.


Als sie entdeckte diese Zecke,

erholte sie sich schnell vom Schrecke,

denn ihr war gar nicht Angst und Bange;

griff schnell zu einer Zeckenzange.


Die Zecke wurde nun gekniffen

und von der Zange fest gegriffen,

gedreht bis ihr ganz schwindlig war

und sie herausrutschte, na klar.


Die Frau mochte kein Zeckentier

und griff sogleich zum Klopapier.

Sie drückte fest, es wurde rot,

dann war die arme Zecke tot. 


© Guido Lehmann, Guidos-Gedichte.de (lustige Tiergedichte, Gedichte Tiere)


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