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Ich reime individuell und manchmal sogar originell

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim (Wilhelm Busch): meine Fortsetzung

Ich weiß zwar nicht warum, aber dieses Gedicht von Wilhelm Busch, aus dem Jahr 1874, habe ich vor langer Zeit in der Schule gelernt und seitdem nicht mehr vergessen. Als ich es letzten spontan aufgesagt habe, kam mir plötzlich die Idee, dass ich es doch beenden könnte. Natürlich hat Wilhelm Busch sein Gedicht "Es sitzt ein Vogel auf dem Leim" (sogar) mit einer Botschaft beendet, aber ob es tatsächlich so ausgeht, wie jeder vermutet, das weiß niemand.

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So habe ich mich also 150 Jahre später hingesetzt und eine Fortsetzung dieses Gedichts geschrieben, mit einem "richtigen" Ende, so wie es letztendlich ausgegangen sein könnte. Ich hoffe es gefällt euch.


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Es sitzt ein Vogel auf dem Leim

Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,

er flattert sehr und kann nicht heim.

Ein schwarzer Kater schleicht herzu,

die Krallen scharf, die Augen gluh.

Am Baum hinauf und immer höher

kommt er dem armen Vogel näher.


Der Vogel denkt: Weil das so ist

und weil mich doch der Kater frißt,

so will ich keine Zeit verlieren,

will noch ein wenig quinquillieren

und lustig pfeifen wie zuvor.

Der Vogel, scheint mir, hat Humor.


Autor (vermutlich): Wilhelm Busch, 1874


Es sitzt ein Vogel auf dem Leim - Fortsetzung & Ende

Der Kater immer näher schleicht,

hat nun den Vogel fast erreicht,

will ihn mit seinen Krallen packen,

da hört man kurz ein lautes Knacken.

Der Ast auf dem die beiden hocken

bricht ab; er ist verdorrt und trocken.


Es stürzen Vogel, Kater, Ast,

sogleich zu Boden voller Hast,

wobei der Vogel sich kann lösen,

von Leim und Ast und auch dem bösen

Kater, der am Boden liegt,

während der Vogel froh entfliegt.


© Guido Lehmann, 2024 - Guidos-Gedichte.de

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